Don Manuel Quevedo Alemán, ein Mann, der dafür bekannt war, seiner Zeit voraus zu sein, gründete im Jahre 1936 die erste Ron Aldea Destillerie in der Gemeinde Aldea de San Nicolás de Tolentino auf der Insel Gran Canaria.
Geboren 1872 in der Gemeinde Arucas auf Gran Canaria emigrierte er bereits in jungen Jahren nach Kuba und später in die Dominikanische Republik; in beiden Ländern sammelte er wertvolle Erfahrungen als Arbeiter in der Zuckerindustrie.
Nach seiner Rückkehr von den Westindischen Inseln nach Gran Canaria Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitete er dort zunächst unter der Leitung seines Vaters und seines Onkels, Don José Alemán, welchem die Zuckerraffinerie der Ortschaft Bañaderos gehörte. Einige Zeit später übernahm er das Management einer bedeutsamen Raffinerie in Guía, welche im Jahre 1909 von dem englischen Unternehmer Mr. Leacock erworben wurde. Bereits mit seinen jungen 37 Jahren galt Don Manuel Quevedo Alemán zu diesem Zeitpunkt als weithin anerkannter Experte in der Welt des Rums und Zuckers.
Quevedo y su familia van a estar allí unos 15 años, desde 1919 a 1934, y será el director de la fábrica azucarera de Sao Felipe (Funchal), propiedad del referido industrial Figueroa Dasilva, donde seguirá acumulando experiencias en la destilación de aguardiente.
Für vier Jahre lang war die Zuckerraffinerie von Mr. Leacock unter der Leitung von Don Manuel mit voller Leistung in Betrieb, bis es, verursacht durch den Ersten Weltkrieg, im Jahre 1916 zu einem starken Produktionsrückgang und schließlich 1919 zum absoluten Stillstand und der Schließung der Fabrik kam. Die Raffinerie wurde daraufhin an den portugiesischen Finanzier Enrique Figueroa Dasilva verkauft, welcher mitsamt der Hauptausrüstung der Raffinerie und dem Fabrik-Manager Don Manuel nach der Insel Madeira übersiedelte. Dieses Ereignis führte, zusammen mit der Schließung aller wichtigen Zuckerfabriken der Insel im Jahre 1920, zum Ende des zweiten Zuckerrohr-Zyklus auf den Kanarischen Inseln.
Von 1919 bis 1934 lebte Don Manuel mit seiner Familie auf Madeira, wo er als Manager von Dasilvas Zuckerfabrik in Sao Felipe (Funchal) tätig war und dabei sein Wissen über die Destillation von Zuckerrohr-Spirituosen weiter vertiefen konnte.
Nachdem die Fabrik im Jahre 1934 in Konkurs ging, kehrte Don Manuel mit seiner Familie auf die Kanarischen Inseln zurück. Mit seiner über die vielen Jahre hinweg angesammelten Erfahrung sowie dem Wunsch, seine Karriere im Bereich der Zuckerindustrie und der Destillation von Spirituosen fortzusetzen, legte er den Grundstein für die Gründung einer eigenen Destille. Da ihm zudem die wirtschaftliche Lage auf den Kanarischen Inseln aufgrund einer erneuten Zunahme des Interesses an der Produktion von Zuckerrohr mit in die Karten spielte, vermochte er bereits im Jahre 1936 die Destille von Ron Aldea in Betrieb zu nehmen.
Das Alleinstellungsmerkmal gegenüber den konkurrierenden Rum-Herstellern und damit der Eckpfeiler von Ron Aldea lag und liegt in dem eher ungewöhnlichen Herstellungsverfahren: Don Manuel entschied sich nämlich für die direkte Destillation von Zuckerrohrsaft. Im Gegensatz dazu wird in den meisten Hauptregionen der Rum-Produktion in der Regel Melasse, ein ‚Abfallprodukt‘ der Zuckerproduktion, für die Destillation eingesetzt. Quevedos Methode hingegen, anstatt dessen den frisch gepressten Zuckerrohrsaft (auf spanisch „guarapo“) für die Herstellung seiner Spirituosen zu destillieren, ermöglichte den Erhalt der authentischen Aromen und des frischen Geschmacks des Zuckerrohrs.
Mit inzwischen Anfang 80 übergab Don Manuel Quevedo seine Destille dem landwirtschaftlichen Unternehmen Rodríguez Quintana, welches zwischen 1954 und 1956 eine grundlegende Renovierung der Fabrik mit dem zusätzlichen Bau einer neuen Halle, einer Destille und einer Wanne, sowie neuen Speichertanks durchführte; Quevedo selbst wurde als technischer Leiter übernommen. Der Rum wurde im Folgenden unter dem Warenzeichen Ron del Charco vermarktet.
Vier Jahre später, als der Anbau von Tomaten immer populärer wurde, ging die Produktion von Zuckerrohr auf Gran Canaria erneut stark zurück. Der Rohstoff musste daraufhin von anderen Inseln importiert werden, was die Fabrik von Rodríguez Quintana letzten Endes dazu zwang, im Jahre 1960 endgültig ihre Tore zu schließen.
Ron aldea auf La Palma
Nachdem Don Manuel Quevedo Alemán die Destille in den 50er Jahren verkauft hatte, zog sein Sohn Don Carmelo Quevedo zurück nach La Palma und nahm dabei die Marke Ron Aldea mit. Dort eröffnete er das zweite Kapitel der Geschichte um die Produktion seines Familienerbes Ron Aldea.
UIm Jahre 1969 schloss sich José Manuel Quevedo Hernández, ein Sohn von Don Carmelo, seinem Vater an und setzte das traditionelle Familiengeschäft fort. Heute stellen die Kinder von José Manuel die nunmehr vierte Generation des Familienbetriebes dar und haben sich zum Vorsatz genommen, den Geist der frühen “Maestros Roneros“ am Leben zu erhalten.
Es war Don Manuel Quevedo Alemán, der der kanarischen Rumindustrie eine neue Methode zur Herstellung von Brandy vorstellte:


Zeichnung des Direktdestillationsalembics

Kontinuierlicher Destillationsalembic, französische Marke Egrott, installiert in der Rum Aldea-Brennerei in La Palma.